Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 99

1877 - Leipzig : Teubner
Apium — Apollodoros. 99 Man opferte ihm bisweilen Stiere von rother Farbe. Jährlich wurde ihm ungefähr einen Monat lang ein Fest in ganz Aegypten gefeiert, das mit seinem Geburtstage schloß; an diesem Tage wurde er in seinem heiligen Schmucke vorgeführt. Wenn er 25 Jahre gelebt hatte, wurde er in einem nur den Priestern bekannten Brunnen ersäuft und ein-balsamirt in goldenem Sarge beigesetzt. Wenn er früher starb, so war so lange Trauer im Laude, bis ein neuer Apis aufgefunden war. War dieser gefunden, so wurde er nach Nilopolis itt Oberägypten gebracht und da 40 Tage lang in einem Tempel gehalten, dann aus einem Schiff mit goldener Zelle nach Memphis geführt. Man glaubte, der Apis werde durch einen Lichtstrahl des Himmels erzeugt; die Zeichen, woran man ihn erkannte, waren: durchaus schwarze Farbe, ein weißer, drei-oder viereckiger Fleck auf der Stirne, ein weißer, halbmondförmiger Fleck auf der rechten Seite, ein käferähnlicher, schwarzer Fleischknoten unter der Zunge, ein Schweif mit zweierlei Haaren. Die Verehrung des Apis beruht auf dem Thiercultus der Aegypter, er gilt als die Hülle der Seele des Osiris. Bgl. Hdt. 3, 27 s. Diod. Sic. 1, 21. 85. Strab. 17. p. 562. Plin. n. h. 8, 46. Apium (gr. osilvov), eigentlich Bieuenkraut (daher der Name), Eppich, eine in verschiedenen Gattungen vorkommende Pflanze, deren Wurzeln von den Alten gegessen wurden. Die duftigen (Theocr. 3, 23.) Blätter des biegsamen (daher udum, Hör. od. 2, 7, 23., nolvyva[ntzov, Theocr. 7, 68.) Gewächses benutzte man gern zu Kränzen, wie deuu namentlich die Sieger in den isthmifchen und nemeischen Spielen dadurch geehrt wurden, und zwar die ersteren mit Kränzen von Sumpfeppich (klsoasxivov), die letzteren von Bergeppich (oqwohhvov). Nicht minder aber gebrauchte man die Kränze auch bei frohen Mahlen (Hör. od. 1, 36, 16. 2, 7, 24. 4, 11, 3.); ja bisweilen auch wol in entgegengesetzter Art bei Leichenfeiern und auf Grabsteinen. Plin. n. h. 30, 11. ’Ajtvevöxl Tiiveiv, den Becher ohne abzusetzen in Einem Zuge leeren (auch uilvozl&lv). Dies geschah bei Symposien entweder beim Zutrinkeu, oder als Strafe für eine nicht gelöste scherzhafte Aufgabe, z. B. Räthsel (aivcy^axa, ygicpoi). Daher die Threi'cia amystis, der ohne Absetzen nach Thrakerart geleerte Beck>er (Hör. od. 1, 36, 14.). ’Anoöexxal s. Tiqo oodoi, 13. ’Atioyqccipij, a) im attischen Rechte die Anklage auf Veruntreuung öffentlicher Gelder, Unterschleif, Staatsdiebstahl, bei den Römern peculatus. — b) ein schriftliches Verzeichniß von confiscirten oder gesetzlich zu consiscirenden Gütern, dann aber auch die damit verbundene Anklage gegen diejenigen, welche dergleichen in Besitz hatten und dem Staate vorenthielten. — c) Kataster. Zum Behuf der Schatzung waren in Hellas, wie im persischen Reiche und in Aegypten, Kataster herkömmlich, die an verschiedenen Orten nach verschiedenen Grundsätzen angelegt wurden. Demosthenes gibt in der Rede gegen seine Vormünder eine Schätzung seines väterlichen Vermögens. In einigen Staaten wurde jährlich, in anderen größeren alle 2 oder 4 Jahre eine neue Schätzung gemacht und die Versetzung (uvctgvvzuij,ig) vorgenommen (s. Tlqöaosoi, 11.). Die Anfertigung und Bewahrung des Grundkatasters hatten vermuthlich die 48 Naufraren bis Kleisthenes, nachher die Demarchen (Harpocr. s. v. drj/j,aq%og). Apokolokynthösis s. Seneca, 2). Apollinäres lndi s. Spiele, 3. Apollinaris, 1) ans Alexandrien, Grammatiker u. Presbyter in Laodikeia, übersetzte, um die profane Seetüre zu verdrängen, im 4. Jahrh. n. C. die Geschichtsbücher des A. T. in Hexameter und bildete aus denselben nach dem Muster des Euri-pides, Menander und Pindar Tragödien, Komödien und Hymnen. Nur die (isrücpqc'oi.g zov ipalzrj-gog Slcc 6tl%cov rjqcoixcov ist erhalten und von Sylburg (Heidelb. 1569) herausgegeben. — 2) s. Sidonius. — 3) s. Sulpicii, 24. Apollinis promontorinm, ’Anöuavog cc-/.qov, 1) die Westspitze des Golfs von Karthago, nördlich von Utika, wohl identisch mit dem Pr. pulekrum, wo Scipio Asricanns Major landete, und welches nach dem ersten römisch-karthagischen Vertrage die Grenze der römischen Schifffahrt sein sollte; j. C. Farinas oder Ras Zibib. Liv. 30, 24. — 2) Vgb. bei Cäsarea in Manretania, j. C. Mostagan. Apollinopölis, ’Anollcovog nohg, Name mehrerer Städte in Aepypten, 1) A. magna (nohg fjlsydlr] ’Anökxcavog), j. Edsn mit prachtvollen Tempelruinen in Thebais am westlichen Nilufer; die Bewohner waren Feinde der Krokodile. — 2) ’A. t] (Luhqu. am östl. Nilufer in Thebais, eine bedeutende Handelsstadt. Apollodoros, ’Anouödcoqog, 1) ein trag. Dichter aus Tarsos, von dem Suidas 6 Tragödientitel anführt; zu unterscheiden von einem andern Apollodor ans Tarsos, einem Grammatiker, der über die Medea des Euripides geschrieben hat. — 2) ein berühmter Komiker ans Karystos in Enboia, und 3) ein Komiker aus Gela in Sicilien, Zeitgenossen des Menander, also Dichter der neueren Komödie, s. Komoedia 5. Nach welchem von diesen Komikern Terenz seine Hecyra und seinen P Horm io bearbeitet hat, ist ungewiß, ebenso, welchem die erhaltenen Fragmente einzeln zuzutheilen sind. — 4) s. Maler, 1 — 5) s. Baukünstler, 9. — 6) aus Athen, um 140 v. C., Sohn des Asklepiades, Schüler des Grammatikers Aristarchos und des Panaitios, bei dem er die stoische Philosophie kennen lernte, fruchtbarer und vielseitiger Schriftsteller. Erhalten hat sich von ihm (am Schluffe leider lückenhaft): Bißlio&rjxr] in 3 Büchern, eine reiche und wohlgeordnete mythologische Sammlung von den ältesten Theogonieen bis auf Theseus nach Kyklikern und Logographen. Ausgg. von C. G. Heyne (1803), mit vortrefflichem Commentar, von Sommer (1823) und I. Bekker (1854). Die übrigen Schriften von ihm sind verloren gegangen : Xqovikol in 4 Büchern, eine bei den Römern vielgebrauchte chronologische Weltgeschichte, und rfjg nsqlosog, eine Chorographie, beide in iambischen Trimetern; ferner vscöv oder tcsqi zov vemv nazccxöyov, Commentar in 12 Büchern zum Schiffskatalog (Ii. 2.), tu tisqi Zcöcpqovog, 7z8qi ’E7h,%ccquov u. a., besonders aber ein großes Werk in 24 Büchern jisqi &säv. Sammlung der Fragmente bei Müller, Fragm.hist.grr. I, 428 ff. — 7) Rhetor aus Pergamon, geb. vor 104 v. C., Lehrer des jungen Octavian in Apollonia, mit dem er nach Rom kam; Hier bildete er nach der alten Lehrweife des Afinius Pollio eine eigene Schule, welcher die des Theodorus nach dem Vorgänge des Cassins

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 4

1861 - Eisleben : Reichardt
4 Möchte doch ein eifriges Studium der Geschichte unsers herrlichen Vaterlandes schon in die jungen Herzen deutscher Knaben den freudigen Entschluß pflanzen, der- einst auch mit fortzubauen an dem hohen Dome deutscher Ehre und denselben, wo es sein muß, mit Gut und Blut zu schirmen, wie es die Väter gethan! Eis leben den 26. Juni 1861. Per Versager.

3. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 160

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
160 uns gut findet, was fein Volk thut. Indessen hatten die Römer schon zur Zeit der Scipionen an den Werken der Griechen Geschmack gefunden, und schon damals versuchten es einige Römer Aehnliches hervorzubringen, z. B. der epische Dichter Ennius, der treffliche Comödiendichter Plautus, der afrika- nische Sklave Terentius. Dieses Streben wurde immer allgemeiner und es gelang immer, besser; in den letzten Zeiten der Republik dichtete Catullus seine Lieder, Lucretius sein großes Lehrgedicht; Sallustius beschrieb die Catilinari- schen und Jugurthinischen Kriege, Casar seine Feldzüge, Cicero aber theilte seinen Landsleuten die Früchte seiner philosophischen und politischen Studien mit, und entzückte sie durch die Herausgabe seiner Reden; er ist ein vollendetes Muster des Styls in seinen Abhandlungen sowohl, als in seinen Reden, Diese Männer und die unter Augustus blühenden bildeten sich nach den grie- chischen Meistern, so daß die röntische Literatur als eine Tochter der griechi- schen anzusehen ist. So verbreitete sich durch die Römer die griechisch-römische Kuitst und Wissenschaft über den Westen von Europa, die classische Cultur, und als der große Sturm der Völkerwanderung das Gebäude des Römerreichs um- warf, hatten sich in Spanien, Gallien und Brittannien, voraus aber in Italien, Saamenkörner dieser Bildung erhalten, welche von der Sonne späterer Jahrhun- derte beschienen, herrliche Blüthen und Früchte trieben. (Vergl. den Schluß des 1 5tm Jahrhunderts.)

4. Die neue Zeit - S. 7

1877 - Leipzig : Brandstetter
des blinden Glaubens vorüber sei und daß auf einen Gutenberg ein Luther folgen würde. 2. Die Erfindung des Papiers. Die älteste bekannte Art, das ägyptische Papier, ward aus der ägyptischen Papier stände, Cyprius Papyrus, bereitet. Diese gehört zu den Gräsern, ihr Halnl ist unten von Scheidenblättern umgeben, oben trägt er eine Blüthendolde. Sie wächst am Nil, auch auf ©teilten in stehenden Gewässern. Man löste vom Halme dieses Papierschilfes die Häute oder Fäserchen in feinen Schichten ab, breitete diese auf einer mit Nilwasser befeuchteten Tafel aus und bestrich sie mit heißem, klebrigem Nilwasser. Auf die erste Lage ward eine zweite gelegt, zusammengepreßt, an der Sonne getrocknet und mit einem Zahne geglättet. Die Römer bedienten sich lange dieses Papiers und von den Papyrusrollen ist bereits im zweiten Theile die Rede gewesen. Auch die Eingeborenen von Mexiko bereiteten vor der spanischen Eroberung ihr Papier auf ähnliche Art aus den Blättern der Agave (Aloe). Die Israeliten zu David's Zeiten halten aufgerollte Bücher von Thier-häuten und auch die Ionier in Kleinasien schrieben auf ungegerbte Hammel- und Ziegenfelle, von denen blos die Haare abgeschabt waren. In der Folge wurden dieselben mit Kalk gebeizt und geglättet und von der Stadt Pergamus in Kleinasien, wo man diese Kunst vervollkommnete, Pergament genannt. Aber sowohl das ägyptische Papier, wie das Pergament blieben doch für den Gebrauch unbequem und dabei höchst kostbar. Dagegen hatten die Hindu's bereits vor Christi Geburt die Kunst erfunden, aus roher Baumwolle, die sie zu einem Brei auflösten, eine Masse zu bereiten, ans der sich gut schreiben ließ. Von ihnen kam dieses sogenannte Baum wollen papier in das mittlere Asien, in die Bucharei, wo man es besonders in der Stadt Samarkand verfertigte. Als die Araber auf ihren Eroberungszügen auch nach der Bncharei vordrangen, lernten sie den Gebrauch und die Zubereitung dieses Papieres kennen und legten in Mekka Fabriken an, und diese kamen im elften Jahrhundert durch die Araber auch nach Spanien. Hier, wo man bereits Wassermühlen hatte, entstanden auch die ersten Papiermühlen in Europa, die später nach Italien, Frankreich und Deutschland verpflanzt wurden. Das Baumwollenpapier hatte aber auch noch manche Mängel, da es weniger zusammenhält und leichter bricht, als das Leinenpapier. Man kam indessen bald auf den Gedanken, statt der rohen Baumwolle abgenutztes baumwollenes Zeug zu nehmen und dies auch in einen Brei auszulösen, um es dann zu dünnen Blättern auszupressen. Der Versuch gelang und mit diesem ersten Schritte war der zweite vorbereitet, statt des baumwollenen Zeuges leinene Lumpen zu nehmen, die damals viel häufiger waren und meist unbenutzt weggeworfen wurden. Es war ein Deutscher, der diesen Gedanken ausführte; aber wir kennen weder seinen Namen, noch das Jahr der Erfindung. Vor 1300 kommt kein leinenes Papier vor; vom Jahre 1318 aber hat das

5. Die Alte Geschichte - S. 49

1866 - Münster : Coppenrath
49 und mit dem Auslande trat Aegypten überhaupt wenig, in Ver- bindung. Fremde Schiffe wurden nicht eingelassen, und dieses um so weniger, weil damals die Seefahrer nur zu oft die größten Räubereien trieben. Um so lebhafter aber war der Handel im Lande selbst, auf dem Nil. Unter den mancherlei Erzeugnissen des Landes war besonders die Byssus-Staude berühmt. Aus den zarten Fäden derselben wurden die feinsten Zeuge bereitet und in den Handel gebracht. Noch berühmter war die Papyrus-Staude, von welcher das Papier seinen Namen hat. Fast jeder Theil dieser Staude war von Nutzen. Die Wurzel diente zum Brennholze, auch zu allerlei Gefäßen; der Stengel enthält einen nährenden Saft; am merkwürdigsten aber war die mittlere Haut derselben. Man lösete sie ab, legte die einzelnen Fäser neben einander und be- goß sie mit warmem Nilwaffer. Dann legte man eine zweite Lage solcher Fäser in die Quere über die erstere, preßte sie zu- sammen, ließ sie trocknen und glättete sie ab. So war das Papier fertig. Dieses Papier wurde jedoch in aller Zeit nicht von allen Völkern gebraucht. Die Griechen schrieben auf die Blätter der Biblos-Staude. Daher heißt auch in ihrer Sprache Viblos Buch, und hiervon haben wir noch die Namen Bibel für die hl. Schrift, Bibliothek u. m. a. Die Römer schrieben auch aus Wachstafeln. Seit dem sechsten Jahrhundert breitete sich das Pergament aus. In Pergamus, einer Stadt Kleinasiens, ward die Kunst erfunden, Thierhäute so zuzube- reiten, daß man sich ihrer ganz bequem zum Schreiben bedienen konnte. Zwar hatte man schon weit früher an anderen Orten auf Thierhäute geschrieben, nirgends aber war die Zubereitung derselben so trefflich gelungen, als in Pergamus. Sie bekamen deshalb voll dieser Stadt den Namen Pergament. Diese Pa- pierarten waren im Alterthume am meisten verbreitet, bevor unser jetziges Papier aufkam, welches aus zusammengestoßener und in Brei verwandelter Leinwand verfertigt wird. Dieses wurde im elften Jahrhundert eingeführt. Man schrieb auch Wuter's Wcltgcsch. I. 24. Aust. 4

6. Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschichtlichen Lebens - S. XXVIII

1875 - Berlin : Brigl & Lobeck
Xxviii Volkes einführt; nur (Silier aus der Menge, aber ein getreuer Herold und Gefährte. Die National-Bibliothek wird viele glänzendere Werke der Welt vorführen, als das unscheinbare Schriftchen, das zum Bahnbrecher bestimmt oder verurtheilt ist; und dennoch hat es vielleicht Schicksal oder Zufall nicht so übel gelenkt, daß gerade eine schmucklose Arbeit, aber von solidem Material gefertigt, an die Spitze des ganzen Unternehmens gestellt ward. Man wird in den folgenden Blättern die reine Geschichte finden ohne Prunk und Schmuckwerk, so wie die Ouellen selbst sie darbieten; und wahrlich, feine Lobschrist, kein rhetorischer Panegyricus könnte die Großthaten des deutschen Nolfes wie die Schäden und Wunden seines nationalen Charakters, seines angebornen Natureis, mit solcher Beredtsamkeit verkünden, wie die einfachen Schilderungen und Erzählungen aus der Feder fremder und feindlicher, wenn auch nicht unedler oder ungerechter Schriftsteller. Giebt es eiu anderes Volk, das so gewaltig und imposant in das geschichtliche Leben eintritt, als die deutschen Stämme, als die hohen Gestalten der Cimbern und Teutonen, oder die gefürchtete Kraft der hinter ihren dunklen Wäldern majestätisch einherschreitenden Sueven, die in den Schriften der Alten, gleich ge-

7. Grundriss der römischen Altertümer - S. 301

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
142. Schriftwesen, Buchhandel und Bibliotheken. 301 den zartesten Tierhäuten. Es war nicht nur haltbarer als Papier, sondern konnte doppelt beschrieben und in Form unserer Bücher, d. i. als codex statt volumen (wie das alte Papier) herausgegeben werden. Rollen, Tafeln und codices, d. h. paginierte, unseren Quartanten ähnliche Bände waren die Buchformen bei den Römern. Der Name codex bezeichnete ursprünglich nur die Holztafeln und ging dann auf die Schriften von Papier und Pergament über. Man schrieb (ritzte, exarare, scribere) auf Pelle und den cerae mit eisernen Griffeln (stilus, gra/phium), auf erstere malte (linere) man auch die Buchstaben; auf Papier und Pergament Fig. 59. Schreibmaterialien der Alten. schrieb man mit Rohrfedern (arundo, calamus), die von orientalischem, namentlich ägyptischem Schilfe genommen, wie unsere Gänsefedern geschnitten wurden. Die Tinte ('atramentum) war eine aus Rufs und Gummi bereitete Tusche (Cie. ad Quint, fr. 2, 15: calamo et atramento temperato, carta etiam dentata res agetur). Titel wurden auch mit roter Tinte geschrieben. Auf der langen Papierrolle zog man gewöhnlich senkrechte Linien und schrieb dann zwischen die Kolumnen. Nicht selten radierte oder wischte man die alte Schrift aus und beschrieb aufs neue denselben Stoff (Uber palimpsestus). Um die Rollen vor Motten zu bewahren, bestrich man die Rückseite mit Cedernöl. 2. Buchhandel. Die Vervielfältigung literarischer Erzeugnisse ging verhältnismäfsig, und vornehmlich seit man ein gutes Papier

8. Das Deutsche Reich - S. VIII

1901 - Langensalza : Beyer
Viii Vorwort. Dorenwell und Hummel, Charakterbilder aus deutschen Gaueu?e. Maurer, Geographische Bilder. Weigeldt, Aus allen Erdteilen. Heft 1. Geisel, Landschasts-, Völker- und Städtebilder. Ebenso oerdankt der Verfasser den methodischen Werken oon Schreyer, Tischendorf, Prüll, Kerp, Harms und Hackmann mannigfache Anregung. Möchte es dem vorliegenden „Methodischen Handbuche" beschieden sein, einen, wenn auch bescheidenen Teil dazu beizutragen, daß der erd- kundliche Unterricht mehr und mehr oon dem bloßen Gedächtniswerk be- freit werde und die ihm iuuewohueude geistbildende Kraft entfalte? Alten bürg, im Juli 1901. Der Verfasser.

9. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 3

1889 - Danzig : Gruihn
I A. Kildcr ans dein Altertum. i. Vie alten gypter. Lage und Beschaffenheit des Landes. gypten liegt int norbtt-uchen Teile Von Afrika und wirb vom Nil durchflssen. Ohne biesen Flu wrbe gypten eine Wste fein; beim der Regen ist hier eine orofic Seltenheit. Der Nil aber befruchtet das Snitb bnrch eine jhrliche ber-schwemmung. Sobald nmlich in der heien Zone, in welcher bic Nilqucllen liegen, btc Regenzeit beginnt, fngt der Flu an zu steigen. Enbc Juni tntt er jhrlich aus seinen Ufern und berschwemmt das ganze Land. Bis zum Oktober gleicht dann gypten einem groen See, ans beut bic Stbte wie Juselu hervorragen, uitb auf welchem bic Menschen in Schiffen und 1 Bten umherfahren. Freude herrscht nun im ganzen Lanbe. Denn das Wasser lt einen fetten Schlamm zurck, und der Samen, welcher in bcit so bewsserten und gebngten Bobcn ausgestreut wirb, lohnt hier reichlicher als in andern Lnbern bei beut sorgfltigsten Ackerbau. Deshalb waren auch bic beiberfeitigen Ufer der Luge nach mit Stbten und Drfer toie berset. Einteilung des Landes. Nach beut Laufe des Flusses teilt man das Laub in Ober-, Mittel- und Untergypten ein. Letzteres wrbe bnrch bic Schlammablageruug des Nil an seiner Mnbnng gebilbet, und das ganze herrliche Fruchtgebiet zwischen beu beibeu Hauptnilarmen bekam den Namen Delta wegen feiner hnlichkeit mit dem griechischen Buch-ftaben ). On oder Heliopolis war die Hauptstadt Untergyptens: spater wurde auch Alexanbria angelegt. Die Hauptstadt Mittelgyptens und'pater des ganzen Laubes war Memphis, Obergyptens Theben, eine Riesenstadt mit himbert Thoren. Papyrus-Stande. Pergament. Unter den verschiebenen Pflanzen ^tgyptens verdient besonders die Papyrus-Stande genannt zu werden, aus deren zartem Bast das Schreibepapier verfertigt' wurde. Auch das Pergament, auf dem man schrieb, war sehr verbreitet. Dieses fhrt von der Stadt Pergamos in Kleiuafteu, wo es vorzugsweise bereitet wurde seinen Namen. n . Hieroglyphenschrift. Die gypter hatten zwar wie wir eine Bnch. ftabenschrist, allein auf ihren ffentlichen Denkmalen finden sich nur Hiero-glypheu. Das Verstndnis dieser Bilderschrift war ein erbliches Eigen- "fk aww, tum der Priester und ging allmhlich w ^ h . verloren. Erst in neuerer Zeit ist Hieroglyphe: Mexandros. es unseren Gelehrten gelungen, die Hieroglyphen teilweise zu entziffern. In dieser Schrift bebeutet der Lwe starke und das Auge Wachsamkeit. Werke der Bankunst. Kein Volk hat der Nachwelt so riesenhafte Denkmale seiner Baukunst hinterlassen wie bic gypter. Unter ihren Berken Oerbienen auer den berresten herrlicher Tempel genannt zu werden: C. A. Artiger, Geschichtsbilder fr Volksschulen. i* I

10. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 114

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
114 174. Die Linde. der Deutsche abends gern ins Freie, um nach der Schwüle des Tages die kühlere Luft einzuatmen, in die sich der Lindenduft mischt. Unter dem schattigen Laubdach des herrlichen Baumes schmeckt ein kühler Trunk nach einmal so gut; unter der Linde spielt die Jugend des Dorfes, bis es Zeit wird zu Bette zu gehen; unter der Linde erzählen Großvater und Großmutter den horchenden Enkeln gern die Erlebnisse ihrer Jugend. So trägt die Linde mit Recht ihren wohlklingenden, traulichen Namen; sie nimmt am Familienleben gleichsam innigen Anteil, sie gehört mit zum Daheim, und ältere Leute wissen davon zu sagen, wie ihnen der Dust der Lin- denblüte wohl zu- weilen die süßesten Erinnerungen an die Stätten ihrer Heimat erweckt hat. Die Linde wird am ältesten n. stärk- sten nicht in der Wildnis, sondern in der Gesellschaft der Menschen, welche die allen Zweige stützen. In Deutsch- land ist eine der äl- testen die zu Neu- stadt am Kocher. Ihr Alter mag sie- den- bis achthun- dert Jahre betra- gen., Ihre mäch- tigen Zweige sind von mehr als 160 steinernen Pfeilern gestützt; der Raum, den die Äste beschir- men, hat etwa 115 Meter im Umfang. Bei aller Größe und Pracht ihres Wuchses hat die Linde doch etwas Zartes, Weiches und Mildes. Ihre reiche Blattsülle rundet sich immer schön ab; auch das einzelne Blatt ist weich, herzförmig und wegen des längeren Stieles dem leisesten Luftzüge nachgebend. Daher säuselt die Linde, und diese sanfte Musik stimmt vortrefflich zu dem Summen der Bienen, die sich aus ihren zarten Blumen den goldgelben Blütenstaub holen, um daraus den köstlichen
   bis 10 von 62 weiter»  »»
62 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 62 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 25
1 10
2 0
3 0
4 4
5 1
6 2
7 1
8 0
9 3
10 6
11 4
12 0
13 0
14 1
15 14
16 0
17 0
18 0
19 13
20 2
21 1
22 2
23 0
24 0
25 0
26 0
27 2
28 0
29 3
30 0
31 0
32 1
33 1
34 1
35 0
36 0
37 7
38 1
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 43
46 0
47 0
48 1
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 247
1 311
2 18
3 701
4 219
5 116
6 853
7 16
8 12
9 71
10 86
11 2184
12 842
13 93
14 26
15 28
16 2413
17 2126
18 36
19 61
20 28
21 3532
22 73
23 100
24 16110
25 62
26 129
27 103
28 490
29 17
30 63
31 11
32 198
33 63
34 18
35 58
36 240
37 50
38 61
39 639
40 404
41 37
42 4212
43 128
44 27
45 1196
46 57
47 139
48 250
49 280
50 648
51 10
52 135
53 131
54 1184
55 17
56 15
57 74
58 41
59 38
60 19
61 200
62 70
63 12
64 437
65 32
66 148
67 15
68 52
69 43
70 1388
71 118
72 76
73 41
74 26
75 765
76 455
77 6008
78 30
79 2482
80 45
81 253
82 332
83 44
84 3263
85 16
86 16
87 470
88 15
89 45
90 26
91 830
92 3340
93 59
94 2313
95 169
96 18
97 100
98 192
99 39

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 646
1 421
2 63
3 372
4 253
5 188
6 102
7 237
8 563
9 94
10 404
11 84
12 317
13 57
14 21
15 461
16 390
17 17
18 211
19 1404
20 142
21 21
22 410
23 81
24 199
25 143
26 228
27 236
28 62
29 3295
30 103
31 523
32 30
33 2152
34 145
35 124
36 34
37 209
38 59
39 520
40 380
41 62
42 47
43 436
44 140
45 210
46 109
47 470
48 596
49 242
50 185
51 180
52 704
53 83
54 2311
55 237
56 191
57 116
58 2129
59 1378
60 179
61 416
62 621
63 363
64 443
65 388
66 30
67 136
68 80
69 501
70 63
71 144
72 1208
73 112
74 7019
75 366
76 65
77 467
78 149
79 285
80 565
81 1978
82 465
83 35
84 43
85 764
86 57
87 88
88 157
89 85
90 25
91 3963
92 493
93 84
94 70
95 104
96 34
97 175
98 166
99 240
100 1198
101 51
102 165
103 304
104 174
105 926
106 504
107 297
108 332
109 305
110 393
111 241
112 306
113 288
114 159
115 1305
116 135
117 33
118 283
119 107
120 447
121 379
122 192
123 258
124 482
125 98
126 1194
127 3278
128 416
129 180
130 29
131 760
132 474
133 147
134 389
135 15
136 6967
137 75
138 282
139 48
140 47
141 14
142 269
143 176
144 104
145 610
146 204
147 2341
148 740
149 285
150 167
151 224
152 379
153 51
154 334
155 229
156 141
157 452
158 345
159 271
160 67
161 586
162 621
163 308
164 433
165 4739
166 1711
167 190
168 230
169 110
170 30
171 306
172 2922
173 8672
174 58
175 2888
176 175
177 1714
178 23
179 1124
180 172
181 877
182 688
183 6411
184 541
185 101
186 266
187 1089
188 259
189 1109
190 97
191 327
192 622
193 122
194 1470
195 69
196 418
197 317
198 39
199 1687